RATTEN 07 spielen Ricardo Bartís ab 3. Juni im S-Bahn Bogen 91.
Unter den Gleisen, neben fein renovierten Cafés und noch nicht geschlossenen Trödelläden werden Träume, Kleider und Waffen getauscht. Fest steht, das etwas passieren muss. Das Warten beunruhigt.
Seit bald acht Jahren machen die Ratten 07 an der Volksbühne Theater. Für ihre neue Produktion verlassen sie die Volksbühne als Spielort. Sie verlassen damit einen Rahmen, der für das Obdachlosentheater immer auch ein stückweit Sicherheit bedeutet - im Positiven wie im Negativen. Sie suchen damit wieder stärker die Konfrontation mit dem Außen.
"Die Sünde, die man nicht beim Namen nennen darf" ist an die Romane "Die sieben Irren" und "Die Flammenwerfer" von Roberto Arlt angelehnt.
Ricardo Bartís erzählt von Randfiguren, von Menschen, die weder mit wirtschaftlicher, noch mit politischer Macht ausgestattet sind, denen das Leben unerträglich geworden ist.
Sie planen eine Revolution. Jedes Mittel ist ihnen recht und sei es das Verbrechen. Sie sind erfinderisch, stellen Waffen her und richten ein Bordell ein, in dem sie selbst die Dirnen sind. Doch
"sich in eine Frau zu verwandeln, macht noch keine Revolution."
Sie wollen gemeinsam etwas bewegen, behindern sich jedoch gegenseitig. Bewegt werden Dinge, nicht die Umstände. Die Revolution als eingetragener Verein, dem die Gemeinnützigkeit abhanden gekommen ist.
"Denn jeder einzelne hat irgendwie ne Hierarchie drin... die einen machen auf 'hallo - groß', die anderen einen auf 'hallo - klein'."
Es spielen:
Abel vom Acker, Ahmad, David, Dragan, Flo, Frederic, Heinz, Lenin, Manne, Monster, Peter, Roland, Tim und Ulli.
Regie und Bühne:
Christine Umpfenbach und Antje Wenningmann (C&A).
Kostüme:
Mona Kuschel.
Premiere: 3. Juni 2000 um 20.00 Uhr im S-Bahn-Bogen 91 zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke, Dircksenstraße, Ecke Voltairestraße.