Auf der Folie von Schillers "Räuber" verarbeitet die Theatergruppe RATTEN 07 ihre "Vertreibung aus dem Paradies". In über 25 Inszenierungen haben sich die RATTEN stets mit sozialer Gegenwart und der Ausgrenzung Benachteiligter beschäftigt - fühlten sie sich doch als Sprachrohr der Nichtwahrgenommenen. Jetzt geht es um sie selbst, da sie nach 10 Jahren die Volksbühne und deren liebevolle Umklammerung verlassen.
Karl und seine Truppe sollen des Hauses verwiesen werden. Der regierende Graf von Moor ist unfähig, sich klar zu entscheiden und überlässt deshalb seinem zweitgeborenen Sohn und Stellvertreter Franz die Drecksarbeit. Ein sauberes Haus muss her. Die gesamte Truppe ist entsetzt. Ihrer Meinung nach hatte sie doch maßgeblich zur erfolgreichen Symbiose zwischen sich und dem Vaterhaus beigetragen. Spektakuläre Aktionen in Deutschland und Europa haben sie bekannt gemacht. Doch nun sind sie zur Last geworden: Es sind neue Zeiten angebrochen das Geld ist knapp, also entlässt der alte Moor sein treuestes Gefolge. Zu spät erkennt er seinen Irrtum und der Niedergang ist nicht mehr aufzuhalten. In seinen Träumen wünscht er sich sehnsüchtigst Karl und die Seinen zurück. Diese sind inzwischen echte Räuber und Stadtpiraten geworden - rauben, brandschatzen und morden. Es gibt kein Happyend.

Premiere 16.10.03 Stadtbad Oderberger Straße 57-59, Beginn 20 Uhr