Produktionen seit 1992 - 1997

z u r ü c k

Bezahlt wird nicht

von Dario Fo
Mit der 1974 entstandenen Farce "Bezahlt wird nicht" reagierte Dario Fo auf die sich stetig verschärfende Krisensituation in Italien: Er entwarf eine spontane Rebellion in einem Supermarkt, wo Arbeiterfrauen angesichts neuerlicher Preiserhöhungen die Waren einfach mitnehmen. Diese und ähnliche Aktionen gegen Mietwucher, Grundstücksspekulation und Unternehmerwillkür wurden als "richtiger Konterschlag gegen die Bosse" empfunden, als eine neue Form von Streik, bei dem endlich mal "die Unternehmer draufzahlen", weil dadurch das eingefahrene System des wucherhaften Rückverkaufs und Rückvermietens von Werten, die die Arbeiterklasse selbst geschaffen hat, wirksam zu treffen war. Eine unübersehbare anarchistische Ausgangsposition, die im Alltag Obdachloser und sozial Schwacher eine reale Umsetzung findet. Die Figuren, die in die entsprechende Situation verwickelt werden, sind wie Räder, die die Maschine bewegen und in Funktion setzen. Ein Hebeldruck setzt einen zuweilen paradoxen Mechanismus in Gang, vergrößert ihn, bringt ihn zur Explosion. Die vier Hauptgestalten geraten bei sehr unterschiedlichen Selbstbehauptungsversuchen in immer komischere, immer irrwitzigere Verwicklungen, bis sie sich entschließen, fortan gemeinsam und organisiert vorzugehen. Premiere von Dario Fos "Bezahlt wird nicht" in der Regie von Gunter Seidler ist am 23. Mai um 21 Uhr im Prater (Kastanienallee 7-9).

n a c h   o b e n