Produktionen seit 1992 - 2010

z u r ü c k

WEGEN REICHTUM GESCHLOSSEN

Komodie nach Tankred Dorst




Max und Rosa sind Betreiber einer Imbissstube. Seit vielen Jahren haben sie sich einen festen Kundenstamm und ein soziales Umfeld aufgebaut. Nun ereilt sie ein Schicksalsschlag: Über Nacht werden sie zu Lotto - Millionären, auf ihrem Konto befinden sich 11 Millionen Euro. Sie beschließen ihren Laden nicht weiter zu betreiben. "Wegen Reichtum geschlossen" steht ab sofort an ihrer Tür.

Das lange erträumte süße Leben - La Dolce Vita - kann beginnen. Zunächst mieten sie sich in ein Luxushotel ein und prassen nach Herzenslust. Auch Bedienstete wie Butler, Chauffeur usw. werden von ihnen eingestellt. Im Umgang mit ihnen treten erste Verformungen auf - sie tyrannisieren und traktieren sie. Eine später dazukommende Studentin bringt sie von ihrer Idee eine Villa zu kaufen ab und schlägt stattdessen den Erwerb eines nicht mehr genutzten Bahnhofs vor - das sei viel hipper - so ihre Aussage. Sie kaufen den Bahnhof. Sein Inneres füllt sich nach und nach mit Nutzlosem. Rosa und Max kaufen alles, was sie bekommen können - Oldtimer, Sportgeräte, Ritterrüstung, Kinderwagen, Spielautomaten und allerlei Tand, selbst vor Artilleriegranaten schrecken sie nicht zurück.

Ein Anlageberater drängt sich ihnen auf, sie werfen ihn raus. Dem Alkohol wird immer häufiger und heftiger zugesprochen. Der Gewinn überfordert sie in jeder Hinsicht; sowohl ihr gesunder Menschenverstand als auch Instinkte werden vom Rausch des Geldes überdeckt.

Als nun die Presse von dem ganzen Geschehen Wind bekommt und Interviews mit den glücklichen Gewinnern machen will, müssen Max u. Rosa feststellen, dass sie bereits mit 500 -Tausend Euro in der Kreide stehen. Alles bricht buchstäblich über ihnen zusammen. Kein Laden, keine Freunde, kein Geld mehr. Sie haben "nur" noch sich selbst.

Als zum Stückende der TV - Reporter die Frage stellt: "Als Sie plötzlich die Riesensumme von 11 Millionen gewonnnen hatten, was war Ihr erster Gedanke?" - …. schweigen beide sehr lange. Aus dem Schweigen wird ein herzliches Lachen - dann laufen Tränen über das Gesicht.



Regie: Gunter Seidler

Bühne und Kostüm: Christine Köstermann


Premiere am 7. Oktober 2010
im ACUD, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin



Mit freundlicher Unterstützung durch:

die Kulturförderung des Beziksamtes Friedrichshain - Kreuzberg

Zapfumzüge Berlin

thm THEATERHAUS MITTE

n a c h   o b e n