Gegen den Fortschritt zu sein bedeutet gleichsam, sich erfolgreich einer Neubewertung zu verweigern.
Führt nicht der ständig heraufbeschworene fortschreitende Fortschritt in unkalkulierbares Gelände? Also alles auf
Anfang, also eine Umkehr?
Esteve Soler beschreibt unsere Befürchtungen, Vorurteile und alltägliche Intoleranz mal derb, mal
komisch. Das Stück ist keine Satire, kein Kabarett oder Comedy - es ist nur einfach unfassbar tragisch. Gekonnt kreist
er in sieben Burlesken absurde Situationen, frei von jeglichen Werten und jeder Moral, ein.
Wir gehorchen Egoismen,
die sich durch ihren Zweck und ihr Ziel unterscheiden, aber nicht im
Grundsätzlichen oder der Funktionsweise
schreibt Michel Onfrey in seiner „Theorie des verliebten Körpers“. Auch für
die von Soler entworfenen Szenen gilt sinngemäß, dass sie geißeln, was nicht greifbar scheint. Doch wie lässt sich
seine Fortschrittskritik fassen, wenn der Rasen so grün und die Welt so bedrängend und chaotisch ist?
GEGEN DEN FORTSCHRITT ist ein Stück aus Solers Trilogie, die sich mit den beiden Teilen GEGEN
DIE LIEBE und GEGEN DIE DEMOKRATIE vervollständigt. Der Autor verschenkt darin gewohnt selbstlos den Stab der
Erkenntnis an sein Publikum…